Klimaschutz-Evaluierung des Kreises Olpe
- Sebastian Menn

- 30. Juli 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Aug. 2021
Es ist soweit - nach der internen Präsentation vor Schüler:innen der Schülergenossenschaft und Lehrern des GymSL und der SPD Kreistagsfraktion, sowie Nezahat Baradari (MdB ) Ende Mai, gehen die Initiatoren Christopher Ille, Aufsichtsrat der Schülergenossenschaft und Sebastian Menn, Kreistagspolitiker der SPD und potentieller Landtagskandidat seiner Partei für die Wahl 2022 mit ihren Ergebnissen an die Öffentlichkeit.
Die Projektgruppe, die seit Januar wöchentlich tagte, untersuchte den Ist-Stand der erneuerbaren Energien (EE) des Kreises und entwickelten anhand eines Fachartikels des Handelsblattes ein Zielbild für den fairen Beitrag der Stromerzeugung.
Bezogen auf die Bundesfläche und die 30.000 Windräder, die im Onshore-Bereich der kommerziellen Stromerzeugung dienen, schneidet der Kreis Olpe im Bereich Windkraft vergleichsweise schlecht ab. Der Kreis kommt flächenbezogen mit seinen 22 Windrädern auf gerade einmal ein Drittel des aktuellen bundesdurchschnittlichen Ausbaustandes. "Besonders kritisch ist, dass das hohe Alter der Windräder, sowie die damit verbundenen geringeren Leistungsklassen noch nicht berücksichtigt worden sind", so Christoper Ille.

Untersucht worden sind u.a. auch die CO2-Einsparungen in den Bereichen Wasserkraft, BHKWs, Photovoltaik (PV), im Verkehr und der Biogasanlagen in Le.-Grevenbrück, welche im Fachgespräch mit der Betreiberin besonders untersucht worden sind.
"Uns war besonders wichtig, dass die Emissionsbilanz des erzeugten Stroms berücksichtigt wird. So kann nach Angaben des Umweltbundesamtes der CO2-Ausstoß bei der Produktion und durch den laufenden Betrieb mit verrechnet werden", so Menn. Enttäuscht zeigte sich der Landtagskandidat-Bewerber auch über das mangelnde Monitoring im Bereich PV, denn so lasse sich nicht messen, planen und steuern, wie viel des Weges auf dem Ausbau der EE schon geschafft sei.
Ein Ergebnis der Untersuchung der Projektgruppe: Mit Ausnahme der PV, dessen Ausbaustand man nicht kenne, hat der Kreis Olpe in den untersuchten Bereichen in 30 Jahren summiert zweidrittel so viel CO2 eingespart, wie 1990 im Bundesschnitt in einem einzigen Jahr ausgestoßen wurde.
Alarmierend sei die nicht angepasste Prognose des Bundeswirtschaftsministeriums die nach Handelsblattinformationen des EWI zu gering ausfalle und somit Ausbauziele zu gering ansetzte. "Es droht eine Ökostromlücke in unserem Land, an der auch der Kreis Olpe eine große Mitschuld trägt, das haben wir mit den Daten belegen können", sagte Menn und weiter, "Wenn unsere Kühlschränke, Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte digitaler werden und wir die Mobilität, sowie Wirtschaft elektrifizieren, dann ist an einer Hand abzuzählen, dass der Stromverbrauch steigen wird". Daher gelte es die richtigen Ziele zu setzen und Maßnahmen zu treffen, anstelle den Leuten bequem nach dem Mund zu reden, denn eine verschlafene Energiewende koste am Ende Wohlstand und Arbeitsplätze.
Aktuell erreicht der Kreis Olpe, flächenbezogen 26,2% des Ausbauziels der Bundesregierung für 2030 (mit einem Anteil von 65% EE). Bezogen auf die Daten des EWI kommt der Kreis sogar nur auf einen Ausbaustand von 20,6%, obwohl dort schon die Annahme getroffen wird, dass Deutschland 2030 seinen Stromverbrauch nur zu 55% aus EE decken wird.
Anbei sind die Daten zum Nachrechnen verfügbar. Gerne können auch weitere Auswertungen gefahren werden, schreibt eure Gedanken - gerne aber auch eure Ergebnisse in die Kommentare.







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